Sonntag, 28. Oktober 2012

Woher kommt der Brauch der Martinsgans?

Am 11. November kommt traditionell eine frisch gebratene, resche Gans auf den Tisch, am liebsten serviert mit Klößen, Blaukraut und einer deftigen braunen Soße. Was steckt hinter diesem kulinarischen Brauch? Und stimmt es tatsächlich, dass Martinsgänse Glück bringen?

Der Brauch der Martinsgans hat seine Wurzel im Kreislauf des Bauern- und Kirchenjahres: Im Mittelalter läutete der Martinstag den Beginn der 40-tägigen vorweihnachtlichen Fastenzeit ein. Am letzten Tag vor Beginn dieser Fastenzeit konnten die Menschen noch einmal richtig schlemmen.

Zudem war der Martinstag Termin für Pachtzahlungen. Bezahlt wurde dabei in Naturalien, auch in Gänsen, da die bevorstehende Winterzeit das Durchfüttern der Tiere schwierig machte. Zugleich war der Martinstag einem heutigen Kündigungstermin vergleichbar, Gesinde wurde entlassen und mit einer Gans beschenkt sowie Mägde und Knechte neu eingestellt.